Posts Tagged: Ich hasse dich sekundär

#ichhabeideen vs. #ichhasseideen

#ichhabeideen vs. #ichhasseideen ist eine Aktion von Lukas Julius Keijser und Daniel Chluba auf Einladung von Sebastian Neubauer zu seiner Ausstellungsreihe ‘@&’ im Atelierhaus Hannover. Die Arbeit besteht aus drei Akten: zwei Aktionen im öffentlichen Raum und einer abschliessenden Installation der Editionen der verwendeten Drucke

Erster Akt
Die Künstler ziehen als Lebendes-Plakat durch die Einkaufszone Hannovers, um auf diesem Weg 10 Menschen zu finden, die bereit sind für den Mindestlohn am nächsten Tag für die Aktion #ichhabeideen vs. #ichhasseideen als Lebendes-Plakat zu arbeiten.

Auf den Plakaten steht:
Lukas Julius Keijser und Daniel Chluba suchen 10 Menschen
die am 1.April 2 Stunden lang als Lebende-Plakate für uns Arbeiten (8,84€)

Zweiter Akt
Am 1. April 2017 tragen die gecasteten 10 Menschen als Lebende-Plakate10 verschiedene Botschaften durch die Innenstadt Hannovers. Die Botschaften sind Assoziationen ausgehend vom Konzept andere für die Aktion arbeiten zu lassen, sowie beeinflusst von den Botschaften aus dem öffentlichen Sprachraum, der dominiert ist von Hinweisschildern, Werbebotschaften und in Zeiten des Wahlkampfs von politischen Plakaten. Die Künstler setzen dem öffentlichen Sprachraum 10 eigene Statements entgegen, die sich irgendwo zwischen Kunst, Politik und Werbung verorten lassen.

Die mit Siebdruck hergestellten Botschaften der Werbe-Plakate sind:
MIT BETONFÜßEN KANN MAN NICHT TANZEN
DOCH
HIER IST PLATZ FÜR DEN METATEXT
ICH HASSE DICH SEKUNDÄR

Bei der Aktion stellt sich unser als Anreiz angebotene Mindestlohn eher als Abschreckung und Hindernis für die Mitarbeiter heraus. Die Ankündigung “Kunstaktion” und gleichzeitige schlechte Bezahlung führt zu Spannungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Dritter Akt
Anschließend wird die Dokumention der Aktion und die verwendeten Plakate als Multiples im Ausstellungsraum präsentiert. Die Besucher der Präsentation werden beim Eingang gebeten mit Hilfe eines Fragebogen sich selber einzuschätzen. Ob die Besucher eher Fleischesser oder Veganer sind, oder ob sich eher als Diktator oder als Anarchist einordnen würden. Der persönlich ausgefüllte Fragebogen hat direkten Einfluss auf den Preis der Plakat-Edition: schlechtere Menschen bezahlen einen höheren Preis als bessere Menschen.